- 讲师:刘萍萍 / 谢楠
- 课时:160h
- 价格 4580 元
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Doch im Grunde glaubte Tengo ihm nicht. Sein Vater verheimlichte ihm die Wahrheit und hatte seine Geschichte entsprechend zurechtgebogen. In Wirklichkeit war Tengos Mutter gar nicht ein paar Monate nach seiner Geburt gestorben. Seiner Erinnerung nach hatte sie noch gelebt, als er anderthalb Jahre alt war. Und neben dem schlafenden Tengo einen anderen Mann umarmt.
Seine Mutter zog ihre Bluse aus, streifte den Tr?ger ihres wei?en Unterkleids hinunter und lie? den Mann, der nicht sein Vater war, an ihrer Brustwarze saugen. Tengo lag ruhig atmend daneben und schlief. Doch zugleich schlief er auch nicht. Er beobachtete seine Mutter.
Tengos einziges Erinnerungsfoto von seiner Mutter. Diese Szene, die nur etwa zehn Sekunden andauerte, hatte sich tief in sein Gehirn eingebrannt. Sie war der einzige konkrete Hinweis, den er besa?. Durch dieses Bild war Tengo wie durch eine hypothetische Nabelschnur mit seiner Mutter verbunden. Sein Geist schwebte über dem Fruchtwasser der Erinnerung und lauschte auf ein Echo aus der Vergangenheit. Doch sein Vater hatte nicht die geringste Ahnung von dieser Szene, die sich Tengo so deutlich eingepr?gt hatte. Er wusste nicht, dass der Junge diesen Fetzen Erinnerung wiederk?ute wie eine Kuh auf der Weide und daraus seine wichtigste Nahrung zog. Jeder der beiden – Vater und Sohn – hütete ein tiefes und düsteres Geheimnis.
Es war ein angenehmer, sonniger Sonntagmorgen. Doch der kühle Wind kündete davon, dass das Wetter, obschon Mitte April, leicht noch einmal umschlagen konnte. über seinem dünnen schwarzen Pullover mit rundem Ausschnitt trug Tengo das Fischgr?tenjackett, das er seit seiner Schulzeit kaum abgelegt hatte, dazu beigefarbene Chinos und braune Hush Puppies. Die Schuhe waren noch verh?ltnism??ig neu. Sie waren das Neuste an ihm. Mehr konnte er sich nicht leisten.
Als Tengo ganz vorn am Gleis der Chuo-Linie stadtausw?rts in Richtung Tachikawa ankam, war Fukaeri schon dort. Sie sa? reglos auf einer Bank und blickte mit halb geschlossenen Augen in die Luft. über einem nicht anders als sommerlich zu bezeichnenden Kleid aus bedruckter Baumwolle trug sie eine dicke grasgrüne Winterstrickjacke und an den nackten Fü?en graue verwaschene Turnschuhe. Eine für diese Jahreszeit etwas seltsame Zusammenstellung. Das Kleid war zu dünn und die Jacke zu dick. Aber da sie sich so angezogen hatte, empfand sie ihre Aufmachung wohl nicht als verfehlt. Vielleicht drückte sie durch dieses Missverh?ltnis sogar eine pers?nliche Weltsicht aus. So konnte man es auch sehen. Aber vielleicht hatte sie die Sachen schlicht zuf?llig gew?hlt, ohne sich etwas dabei zu denken.
Sie sa? einfach nur da, ohne in einer Zeitung oder in einem Buch zu lesen oder Walkman zu h?ren, und starrte mit ihren gro?en schwarzen Augen vor sich hin. Vielleicht beobachtete sie etwas, vielleicht auch nicht. Beides war m?glich. Vielleicht dachte sie nach, oder sie dachte an gar nichts. Aus der Ferne wirkte sie wie eine sehr realistisch gearbeitete Skulptur aus einem besonderen Material.
?Wartest du schon lange??, fragte Tengo.
Fukaeri sah ihn an, dann legte sie den Kopf ein wenig zur Seite. Ihre Augen schimmerten wie Seide, doch wie bei ihrer ersten Begegnung konnte er keinen Ausdruck darin erkennen. Im Augenblick schien sie mit niemandem reden zu wollen. Daher verzichtete Tengo auf die Bemühung, die Unterhaltung fortzuführen, und setzte sich stumm neben sie auf die Bank.
Als der Zug kam, stand Fukaeri wortlos auf. Die beiden stiegen ein. Sonntags fuhren offenbar nur wenige Leute mit dem Schnellzug nach Takao. Tengo und Fukaeri setzten sich nebeneinander und blickten schweigend aus gegenüberliegenden Fenstern auf die drau?en vorüberziehende Stadtlandschaft. Da Fukaeri noch immer nichts sagte, schwieg auch Tengo. Wie um sich gegen eine bevorstehende K?lte zu wappnen, zog sie den Kragen ihrer Jacke fest zu und blickte mit zusammengepressten Lippen nach vorn.
Tengo holte das Taschenbuch hervor, das er mitgebracht hatte, und fing an zu lesen. Doch dann z?gerte er. Er klappte das Buch zu und packte es wieder in die Tasche, legte, wie um Fukaeri Gesellschaft zu leisten, die H?nde auf die Knie und blickte versunken geradeaus. Vielleicht h?tte er sich ein paar Gedanken machen sollen, aber es fiel ihm beim besten Willen nichts ein. Offenbar verweigerte sein Verstand gezieltes Nachdenken, weil er sich so stark auf die überarbeitung von ?Die Puppe aus Luft? konzentriert hatte. Sein Gehirn fühlte sich an wie ein Kn?uel wirrer F?den.
责编:刘卓
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