解放军文职招聘考试 In jener Nacht

  In jener Nacht flossen Li Lans Tr?nen wie ein Sturzregen. W?hrend sie Songs K?rper s?uberte und voller Entsetzen seine zahllosen Wunden erblickte, zitterte sie am ganzen Leib und konnte mehrmals einen Aufschrei erst im letzten Moment ersticken. Immer wieder verlor sie das Bewusstsein und zwang sich nur mit letzter Kraft und mit blutig gebissenen Lippen wieder ins Leben zurück. Unm?glich sich vorzustellen, wie sie diese Nacht überstand, welch ungeheure Willenskraft es sie kostete, nicht durchzudrehen und verrückt zu werden. Sp?ter, als sie auf dem Bett lag, die Augen geschlossen, den Kopf auf Song Fanpings Brust gebettet, fiel sie nicht in Schlaf, sondern in eine tiefe Ohnmacht, die die ganze lange Nacht andauerte. Erst die Strahlen der aufgehenden Sonne holten sie schlie?lich vom schwarzen Abgrund der Trauer und des Schmerzes ins Leben zurück.

  Mit rot geweinten Augen machte sich Li Lan auf den Weg zum Laden des Sargtischlers. Sie hatte alles Geld, das im Haus war, mitgenommen, denn sie wollte den besten Sarg für ihren Mann besorgen. Doch das Geld reichte nicht aus, sie konnte dafür nur einen Sarg aus rohen Brettern kaufen, noch dazu den kürzesten von den vier S?rgen, die dort aufgereiht waren. Kurz vor der Mittagszeit kam sie wieder nach Hause, gefolgt von vier M?nnern, die jene kümmerliche Bretterkiste auf ihren Schultern trugen. Sie traten ins Haus und stellten den Sarg neben dem Bett der bei den Jungen ab, die mit vor Schreck geweiteten Augen das Geschehen verfolgten. Die verschwitzten M?nner wischten sich mit den Handtüchern, die sie wie einen Schal trugen, den Schwei? ab, f?chelten sich mit ihren Strohhüten Kühlung zu und sahen sich suchend um. ?Und die Leiche? Wo ist sie denn??, riefen sie.

  Wortlos ?ffnete Li Lan die Tür zum hinteren Zimmer, wortlos sah sie die M?nner an. Der Anführer der vier warf einen Blick auf den Toten und winkte seinen Gef?hrten, dann gingen sie hinein. Nach kurzer geflüsterter Beratung packten sie Song Fanping an H?nden und Fü?en, der Anführer rief ?Hauruck!?, und die vier hoben ihn aus dem Bett, die Gesichter vor Anstrengung blaurot verf?rbt wie Schweineleber. Mit Mühe bugsierten sie den Leichnam durch die enge Tür und legten ihn, noch mühsamer, in den Sarg. Allerdings passten die Fü?e nicht hinein.

Keuchend und schnaufend standen die M?nner neben dem Sarg.

Wie viel Song Fanping zu Lebzeiten gewogen habe, fragten sie Li Lan, die am Türrahmen lehnte. Als sie leise antwortete, ihr Mann habe gut einhundertachtzig Pfund gewogen, sagte der Vormann mit einem wissenden L?cheln: ?Kein Wunder, dass er so schwer ist, ein Toter wiegt ja doppelt. Mehr als dreihundertsechzig Pfund! ... Mann, oh Mann - die spürst du vielleicht im Kreuz!?

Die M?nner berieten, was sie mit Song Fanpings Fü?en anstellen sollten - der Tote war einfach zu lang für den kurzen Sarg! Eine geschlagene Stunde mühten sie sich schwitzend und fluchend ab. Zuerst legten sie seinen Kopf schr?g, konnten jedoch die Fü?e immer noch nicht im Sarg unterbringen. Am Ende befanden sie, er müsse auf der Seite liegen und die angewinkelten Beine mit den H?nden umfassen.

  Das aber lie? Li Lan nicht zu. Tote müssten mit dem Gesicht nach oben bestattet werden, sagte sie, denn auch sie wollten noch etwas von der irdischen Welt sehen. Sie bat die M?nner: ?Legen Sie ihn nicht auf die Seite, sonst kann er uns aus dem Jenseits nicht sehen.?

  Der Vormann erwiderte: ?Selbst wenn er auf dem Rücken liegt, kann er uns nicht sehen! Denn über ihm ist der Sargdeckel und darüber noch Erde. Au?erdem - der Mensch umfasst ja auch im Mutterleib seine Knie, und wenn der Tote das jetzt so macht, da hat er es sp?ter, bei seiner Wiedergeburt, umso leichter.?

  Noch w?hrend Li Lan den Kopf schüttelte und zu einer Erwiderung ansetzte, hatten die vier sich schon gebückt und mit ?Hauruck!? den toten Song Fanping in eine Seitenlage gebracht. Jedoch mussten sie feststellen, dass der Sarg zu schmal für den hünenhaften Mann war. Auch wenn er auf der Seite lag und die angewinkelten Knie wie ein Embryo mit den H?nden umfasste, waren die Beine noch zu lang. Kopfschüttelnd wischten sich die M?nner den Schwei? mit dem Unterhemd ab und fluchten wütend los: ?So ein Schei?sarg aber auch! Verdammt, der ist ja kaum gr??er als eine Fu?wanne!... ?