- 讲师:刘萍萍 / 谢楠
- 课时:160h
- 价格 4580 元
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Egal wie weit
Aomame ging in die Stadtteilbibliothek und breitete nach dem gleichen Prozedere wie beim letzten Mal an einem der Tische die verkleinerten Ausgaben der Zeitungen aus. Sie wollte noch ein paar Fakten zu dem Feuergefecht zwischen Polizei und Extremisten recherchieren, das im Herbst vor drei Jahren in der Pr?fektur Yamanashi stattgefunden hatte. Das Hauptquartier dieser Vorreiter, von denen die alte Dame ihr berichtet hatte, lag ebenfalls in den Bergen von Yamanashi. Dort wo es die Schie?erei gegeben hatte. Vielleicht nur ein Zufall. Aber daran glaubte Aomame nicht. M?glicherweise bestand doch ein Zusammenhang.
Das Feuergefecht hatte sich am 9. Oktober 1981 ereignet (nach Aomames Rechnung ?drei Jahre vor 1Q84?). Als sie das letzte Mal in der Bücherei die Zeitungsberichte gelesen hatte, hatte sie bereits eine Menge Einzelheiten über das Geschehen selbst erfahren. Heute wollte sie sich vor allem die Artikel ansehen, die an den Tagen danach erschienen waren und sich der Analyse widmeten.
Beim ersten Schusswechsel waren drei Polizisten von in China hergestellten automatischen Kalaschnikows get?tet und zwei mehr oder weniger schwer verletzt worden. Danach flüchteten die bewaffneten Extremisten in die Berge, wo es zu einer gro?angelegten Verfolgungsjagd kam.
Eine voll ausgerüstete Luftlandetruppe der
Selbstverteidigungsstreitkr?fte wurde von einem
Hubschrauber am Ort des Geschehens abgesetzt. In der Folge weigerten sich drei der Extremisten, aufzugeben, und wurden get?tet, zwei wurden schwer verletzt (der eine erlag drei Tage sp?ter im Krankenhaus seinen Verletzungen; was aus dem anderen wurde, war dem
Artikel nicht zu entnehmen), vier unverletzt oder nur leicht verletzt verhaftet. Da Polizei und Soldaten ?u?erst effektive kugelsichere Westen trugen, gab es unter ihnen keine weiteren Opfer zu beklagen. Nur ein Beamter stürzte w?hrend der Verfolgungsjagd von einem Felsen und brach sich ein Bein. Lediglich einer der Extremisten entkam. Er blieb trotz ausgedehnter Suche verschwunden.
Als der erste Schock über die Schie?erei sich gelegt hatte, begannen die Zeitungen ausführlich über die Hintergründe der militanten Akebono-Gruppe zu berichten. Die Anh?nger waren sozusagen illegitime Nachfahren der
Studentenrevolten um 1970. Mehr als die H?lfte der
Mitglieder waren an den Vorf?llen im Yasuda-Auditorium der Universit?t Tokio oder der Besetzung der JapanUniversit?t beteiligt gewesen. Sie alle waren damals, nachdem ihre ?Festung? durch das überfallkommando gestürmt worden und gefallen war, von der Universit?t verwiesen worden. Ein Teil der Studenten und des Lehrk?rpers meinte mit den politischen Aktivit?ten in der Stadt, bei denen der Universit?tscampus die zentrale Rolle spielte, in eine Sackgasse geraten zu sein. Sie schlossen sich zu einer Gruppe zusammen und gründeten eine Landkommune in Yamanashi. Anfangs waren sie der ?Takashima-Schule? beigetreten, einer Kommune, die ebenfalls Landwirtschaft betrieb. Offenbar unzufrieden mit diesem Leben, organisierten sie sich neu und machten sich unabh?ngig. Sie richteten ein verlassenes Dorf in den Bergen wieder her und widmeten sich dort der
Landwirtschaft. Zu Anfang mussten sie ziemlich schuften, aber bald erlebten organisch angebaute Lebensmittel in den St?dten einen stillen Boom, und die
Gemüselieferungen der Kommune wurden zu einem guten
Gesch?ft. Im Zuge dieser Entwicklung konnten sie ihre Felder st?ndig vergr??ern. Die Mitglieder waren ernsthafte, arbeitsame Menschen, die von ihren Anführern hervorragend organisiert wurden. Der Name, den die Kommune sich gegeben hatte, lautete ?Die Vorreiter?.
Aomame verzog das Gesicht und schluckte schwer. Dabei entstand ein lautes Ger?usch in ihrer Kehle. Sie klopfte mit dem Kugelschreiber, den sie in der Hand hielt, auf den Tisch und las weiter.
W?hrend sich auf der einen Seite die Verwaltung stabilisierte, kündigte sich auf der anderen allm?hlich eine Spaltung an. Die Gruppe zerfiel in zwei Fraktionen: in die extremen ?Militanten?, die weiter eine revolution?re Guerilla in übereinstimmung mit marxistischem Gedankengut anstrebten, und eine vergleichsweise friedliche Kommune, die faktisch akzeptiert hatte, dass ein gewaltsamer Umsturz für die gegenw?rtige japanische Gesellschaft keine realistische Option war. Sie lehnte materialistisches Denken ab und trachtete nach einem natur- und erdverbundenen Leben. Im Jahre 1976 schloss die zahlenm??ig überlegene friedliche Kommune die Radikalen aus der Gemeinschaft der Vorreiter aus.
Allerdings wurden die Militanten nicht mit Gewalt ausgesto?en. Der Presse zufolge hatten die Friedlichen ihnen neues Land und eine gewisse Menge an Kapital angeboten, sozusagen eine Art Abfindung. Die Radikalen nahmen an und gründeten auf dem Grund und Boden, den sie als Entsch?digung erhalten hatten, eine eigene Kommune, die Gruppe Akebono, die eines Tages offenbar begonnen hatte, sich schwer zu bewaffnen. Aufkl?rung über den Inhalt der Vereinbarungen und die H?he der Abfindung erhoffte man sich durch eine soeben stattfindende Untersuchung.
Weder die Beh?rden noch die Presse schienen Kenntnis davon zu haben, wann die Vorreiter die Wende zur religi?sen Vereinigung vollzogen hatten und was der Anlass dafür gewesen war. Doch etwa um die Zeit, als die Landkommune sich so mühelos der Militanten entledigt hatte, schien ihre religi?se Tendenz sich vertieft zu haben, und im Jahr 1979 gelang es den Vorreitern, als religi?se Gemeinschaft anerkannt zu werden. Nach und nach kauften sie immer mehr Land in der Umgebung auf und vergr??erten so ihren Grundbesitz und ihre Anlagen. Schlie?lich zogen sie einen hohen Zaun um ihr Gel?nde, das Au?enstehende fortan nicht mehr betreten durften.
Besucher würden die asketischen übungen st?ren, lautete die Begründung. Woher das Kapital für all das kam und warum die offizielle Anerkennung als religi?se
Gemeinschaft so rasch vonstatten ging, war ungekl?rt.
Die Radikalen richteten ihre Anstrengungen nun neben der Landwirtschaft auf eine geheime Kampfausbildung. Dadurch kam es zu Konflikten zwischen ihnen und den benachbarten Bauern, so auch um die Nutzungsrechte eines kleinen Baches, der durch das Land der AkebonoGruppe floss. Dieser Bach war von jeher gemeinsam zur Bew?sserung der umliegenden Felder genutzt worden, doch nun verweigerte Akebono den Nachbarn jeden Zutritt zu ihrem Gel?nde. Der Streit zog sich über einige Jahre hin, und es kam so weit, dass Anwohner, die gegen die Z?une geklagt hatten, von Akebono-Mitgliedern zusammengeschlagen wurden. Infolge der Anzeige wegen K?rperverletzung war die Pr?fekturpolizei von Yamanashi mit einem Durchsuchungsbefehl bei Akebono vorgefahren, um ein Verh?r durchzuführen. Dabei kam es unerwartet zu dem besagten Schusswechsel.
Als die Akebono-Gruppe am Ende der bewaffneten
Auseinandersetzung praktisch zerschlagen war, gaben die Vorreiter unverzüglich eine offizielle Stellungnahme heraus. Auf einer Pressekonferenz verlas ein gutaussehender, korrekt gekleideter junger Sprecher der Sekte eine eindeutige Erkl?rung: Beziehungen zwischen Akebono und den Vorreitern, wie es sie in der Vergangenheit vielleicht gegeben hatte, bestünden zum gegenw?rtigen Zeitpunkt in keiner Weise. Nach ihrer Trennung habe es au?er gesch?ftlich bedingten Kontakten keinen Austausch mehr gegeben. Die Vorreiter bezeichneten sich als landwirtschaftliche Kooperative, die unter Einhaltung aller Gesetze eine friedliche spirituelle Welt anstrebe. Daher sei man auch zu dem Entschluss gelangt, mit den Mitgliedern der Gruppe Akebono, die extremistische revolution?re Ideen verfolgten, nicht l?nger gemeinsam agieren zu k?nnen, und habe sich friedlich von ihnen getrennt. Danach h?tten die Vorreiter die Anerkennung als religi?se Gemeinschaft erhalten. Man bedaure den blutigen Zwischenfall, den Akebono verursacht habe, zutiefst und spreche den betroffenen Polizeibeamten und ihren Familien das tiefempfundene Mitgefühl der ganzen Gemeinschaft aus. Die religi?s orientierte Vereinigung der Vorreiter sei in keiner Form an den bewussten Vorf?llen beteiligt gewesen. Man wolle jedoch nicht leugnen, dass die Akebono-Gruppe aus den Vorreitern hervorgegangen sei. Solle in diesem Zusammenhang eine beh?rdliche Untersuchung notwendig sein, würden die Vorreiter dies von sich aus unterstützen, um unn?tigen Missverst?ndnissen vorzubeugen. Die Gemeinschaft sei eine gegenüber der ?ffentlichkeit aufgeschlossene, legale Vereinigung und habe nichts, aber auch gar nichts zu verbergen. Sollte die Bekanntgabe bestimmter Informationen erforderlich sein, wolle man dem, wenn auch in gewissen Grenzen, entsprechen.
Wie als Reaktion auf diese Erkl?rung tauchte einige Tage sp?ter die Pr?fekturpolizei von Yamanashi mit einem Durchsuchungsbefehl bei den Vorreitern auf und durchst?berte einen Tag lang die weitere Umgebung, das Innere der Einrichtungen und alle Arten von Dokumenten. Mehrere führende Mitglieder der Sekte wurden verh?rt.
责编:刘卓
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