- 讲师:刘萍萍 / 谢楠
- 课时:160h
- 价格 4580 元
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Tengo
Ich bin froh, dass es dir gef?llt
Nach den zehn Tagen, in denen Tengo das Manuskript von ?Die Puppe aus Luft? sozusagen runderneuert hatte, trat so etwas wie eine Flaute ein. Es waren sehr ruhige Tage. Dreimal in der Woche unterrichtete er an der Yobiko, einmal traf er sich mit seiner verheirateten Freundin. In der übrigen Zeit erledigte er verschiedene Arbeiten im Haushalt, ging spazieren und schrieb an seinem Roman. So verging der April. Die Kirschblüten fielen, junge Bl?tter sprossen, und die Magnolien standen in voller Blüte. Allm?hlich ?nderte sich die Jahreszeit. Die Tage verliefen gleichf?rmig, reibungs- und ereignislos. Es war genau das Leben, das Tengo sich immer gewünscht hatte. Eine Woche ging bruchlos und fast unmerklich in die n?chste über.
Dennoch spürte Tengo eine Ver?nderung. Eine Ver?nderung zum Besseren. Beim Schreiben wurde ihm bewusst, dass eine Art neue Quelle in ihm entstanden war. Es war zwar ein bescheidener, zwischen Felsen verborgener Quell, der nicht sonderlich ergiebig sprudelte. Doch auch wenn die Menge gering war, floss das Wasser unaufh?rlich. Er hatte es nicht eilig, er war nicht ungeduldig. Er konnte warten, bis sich genügend Wasser in den felsigen Vertiefungen gesammelt hatte, um es dann mit hohlen H?nden auszusch?pfen. Anschlie?end brauchte er sich nur noch an den Schreibtisch zu setzen und das Gesch?pfte in Text zu verwandeln. So nahm seine Geschichte ganz natürlich ihren Lauf.
Wom?glich hatte er durch die angestrengte, konzentrierte Arbeit am Manuskript von ?Die Puppe aus Luft? einen Felsen gesprengt, der die Quelle bis dahin blockiert hatte. Die Gründe dafür waren Tengo nicht klar, aber ganz offenbar hatte eine Reaktion stattgefunden. Ein schwerer Deckel hatte sich endlich gehoben. Es fühlte sich an, als habe er einen engen Raum verlassen und k?nne Arme und Beine nun frei bewegen. Wahrscheinlich hatte ?Die Puppe aus Luft? etwas in Bewegung gebracht, das bereits in ihm gewesen war.
So etwas wie Ehrgeiz war in ihm entstanden. Er konnte sich nicht erinnern, jemals Derartiges empfunden zu haben. Seine Judo-Trainer an Oberschule und Uni hatten ihm sogar h?ufig einen Mangel in dieser Hinsicht vorgeworfen. ?Du hast Talent und Kraft, trainieren tust du auch genügend, aber Ehrgeiz hast du keinen.? Und genau so war es. Der ?Wille zum Sieg? war bei Tengo sehr schwach ausgepr?gt. So kam es ?fter vor, dass er zwar das Halbfinale oder sogar das Finale erreichte, aber wenn es hart auf hart kam, zu leicht aufgab. Diese Neigung hatte Tengo nicht nur beim Judo, sondern bei allem, was er tat. Er war sehr nachgiebig, wollte eigentlich niemals etwas um jeden Preis erreichen. Ebenso verhielt es sich mit seinen Ambitionen beim Schreiben. Er schrieb nicht schlecht und brachte sogar ein paar recht ordentliche Geschichten zustande. Aber sie besa?en nicht die Macht, den Leser v?llig in ihren Bann zu ziehen. Nach der Lektüre blieb stets eine gewisse Unzufriedenheit zurück, das Gefühl, dass etwas gefehlt hatte. So kam Tengo mit seinen Bewerbungen um den Preis für das beste Erstlingswerk zwar stets in die engere Wahl, aber für sich entscheiden konnte er sie nie.
Nachdem Tengo die Arbeit an ?Die Puppe aus Luft? beendet hatte, verspürte er zum ersten Mal in seinem Leben eine starke Gereiztheit. Beim Umschreiben des Manuskripts hatte er sich v?llig in den Text vertieft. Hatte die H?nde über die Tastatur gleiten lassen, ohne an irgendetwas anderes zu denken. Als er fertig war und das Manuskript Komatsu übergeben hatte, überfiel ihn zun?chst eine gro?e Ersch?pfung. Als sie schlie?lich nachlie?, trat eine Art Zorn an ihre Stelle, der aus seinem tiefsten Inneren zu kommen schien. Dieser Zorn richtete sich gegen ihn selbst. ?Ich habe mir die Geschichte eines anderen Menschen angeeignet und sie in eine F?lschung verwandelt. Und das mit gr??erer Begeisterung, als ich sie je für meine eigenen Werke aufbringen konnte.? Dieser Gedanke erzürnte und besch?mte Tengo. War er denn nicht selbst ein Schriftsteller? Konnte er keine eigenen Geschichten hervorbringen und mit den richtigen Worten schildern? War das nicht erb?rmlich? Wer so gerne schrieb wie er, h?tte doch auch in der Lage sein sollen, etwas Eigenes zustande zu bringen, oder? Aber das musste er erst beweisen.
Tengo beschloss, sich v?llig von dem zu l?sen, was er bisher verfasst hatte, und seine s?mtlichen alten Manuskripte wegzuwerfen. Auf unbeschriebenem wei?em Papier ganz von vorne anzufangen. Lange lauschte er mit geschlossenen Augen auf die kleine Quelle, die in ihm zu sprudeln begonnen hatte. Endlich quollen die Worte ganz natürlich aus Tengo hervor, und langsam fügte er eines nach dem anderen zu einem Text zusammen.
Im Mai erhielt er nach einer l?ngeren Pause wieder einen Anruf von Komatsu. Es war kurz vor neun Uhr abends.
?Wir haben ihn?, sagte Komatsu. In seiner Stimme schwang eine gewisse, für ihn ungew?hnliche Erregung mit.
Anfangs verstand Tengo nicht richtig, was Komatsu meinte. ?Wen haben wir??
?Das fragst du noch? ?Die Puppe aus Luft? hat gerade den Preis für das beste Erstlingswerk bekommen. Die Jury hat sich einstimmig dafür entschieden. Offenbar gab es nicht mal eine Diskussion. Aber das war ja klar. Die einzige Arbeit, die das Zeug dazu hatte. Jedenfalls l?uft die Sache an. Jetzt sitzen wir wirklich alle in einem Boot. Wir müssen fest zusammenhalten.?
Tengo warf einen Blick auf den Kalender. Tats?chlich, es war der Tag der Preisvergabe. Er war so in seine eigene Arbeit vertieft gewesen, dass er nicht auf das Datum geachtet hatte.
?Und was passiert jetzt? Ich meine, wie geht es offiziell weiter??, fragte Tengo.
?Morgen steht es in allen Zeitungen. Landesweit erscheinen Artikel. Eventuell auch Fotos. Unsere sü?e Siebzehn dürfte die Sensation des Tages werden. Das ist medienwirksam. Ein drei?igj?hriger YobikoMathematiklehrer, der aussieht wie ein eben aus dem Winterschlaf erwachter B?r, k?nnte da als Preistr?ger nicht mithalten.?
责编:刘卓
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