解放军文职招聘考试Nachdem

  Nachdem Li Lan psychisch zusammengebrochen war, ging es auch physisch mit ihr bergab: Ihre Migr?ne wurde immer schlimmer, und sp?ter kamen noch Probleme mit den Nieren dazu. W?hrend Glatzkopf-Li von den vielen Nudeln der drei K?stlichkeiten, die er schlemmte, von Tag zu Tag pausb?ckiger wurde, sah Li Lan immer bleicher und ausgemergelter aus. Schlie?lich konnte sie nicht mehr zur Arbeit gehen, musste sich krank schreiben lassen und sich t?glich im Krankenhaus spritzen lassen. ?rzte und Schwestern, die trotz Mundschutz den sauren Gestank ihrer Haare rochen, wandten sich angeekelt ab, wenn sie mit ihr redeten, und verabreichten ihr die Injektionen von der Seite. Als sich Li Lans Zustand am Ende so stark verschlechterte, dass sie station?r behandelt werden musste, wurde ihr gesagt: ?Aufgenommen werden Sie aber nur mit gewaschenen Haaren!?

  Besch?mt senkte Li Lan den Kopf, ging nach Hause und gab sich dort zwei Tage lang ganz allein ihrem Kummer hin. W?hrend dieser Zeit dachte sie ausschlie?lich an Song Fanping, sein l?chelndes Antlitz und seine sonore Stimme. Wenn sie sich jetzt den Kopf wüsche, dachte sie, würde sie ihn entt?uschen, ihren über alles geliebten Mann! Sp?ter aber überlegte sie sich, sie würde gewiss nicht mehr sehr lange leben und schon bald im Jenseits mit Song Fanping wieder vereint sein, und dann würde wom?glich auch ihm der von ihrem Kopf ausgehende Gestank missfallen. Deshalb packte sie am Sonntagmittag saubere Kleidung in einen Bambuskorb, rief Glatzkopf-Li, der gerade ausgehen wollte, zurück und sagte nach einem Moment des Zauderns: ?Meine Krankheit ist unheilbar, da will ich noch einmal baden, ehe ich sterbe.?

  Es war das erste Mal nach dem Zwischenfall in der Toilette, dass Li Lan ihren Sohn um seine Begleitung bat. Zwar hatte er wie sein Vater Schande über sie gebracht - und diesem Mann würde sie das niemals verzeihen, mochte er dabei auch umgekommen sein! -, aber bei Glatzkopf-Li war es etwas anderes: Er war immerhin Fleisch von ihrem Fleische.

  Als sich Li Lan mit ihrem Sohn zusammen auf den Weg zum Badehaus machte, ging ihr schlagartig auf, dass der Junge inzwischen gr??er als sie war. Ein glückliches L?cheln erhellte für einen Moment ihr Gesicht, und einem pl?tzlichen Impuls folgend hakte sie sich bei ihm ein, obwohl sie wusste, dass sogar ein derart harmloser k?rperlicher Kontakt in der ?ffentlichkeit Aufsehen erregte. Sie war inzwischen so kurzatmig, dass sie sich alle zwanzig Meter an einen Baum lehnen und ein wenig verschnaufen musste. W?hrenddessen stand Glatzkopf-Li neben ihr, grü?te zahlreiche vorbeikommende Passanten und erz?hlte ihr hinterher, wer das gerade gewesen sei. Li Lan stellte erstaunt fest, dass ihr fünfzehnj?hriger Sohn mehr Bekannte hatte als sie selbst wesentlich mehr.

  Obwohl das Badehaus nur fünfhundert Meter von ihrer Wohnung entfernt war, brauchte Li Lan über eine Stunde dorthin. Jedes Mal, wenn sie eine Pause machen musste, harrte Glatzkopf-Li geduldig neben ihr aus und plauderte altklug über alle m?glichen Ereignisse, die sich in Liuzhen zugetragen hatten, Ereignisse, von denen Li Lan nie etwas geh?rt hatte. Pl?tzlich sah sie ihren Sohn mit ganz anderen Augen. Zuerst freute sie sich, aber dann dachte sie nur: Ja, wenn er ein anst?ndiger Mensch w?re, so wie Song Gang, dann würde er wohl seinen Weg machen, aber leider ... Dieser Sohn ist ein Teufel in Menschengestalt! - das war das Fazit, das sie im Stillen zog. 

 Als die bei den endlich am Eingang des Badehauses standen, musste Li Lan noch ein letztes Mal, an die Mauer gelehnt, verschnaufen. Die Hand des Sohnes umklammernd, beschwor sie ihn, vor dem Badehaus auf sie zu warten. Glatzkopf-Li nickte und sah ihr hinterher, als sie hineinging. Ihr Gang war schleppend wie der einer gebrechlichen Alten, aber ihr sieben Jahre lang nicht gewaschenes Haar war immer noch schwarz und gl?nzend.